Winterwanderung am 10.03.2012

Mit der Ölförderung und dem Bahnhaltepunkt Stettfeld beschäftigten sich die Freien Wähler bei ihrer diesjährigen Gemarkungswanderung. Vom Ubstadter DB-Bahnhof wanderte die Gruppe durchs Gewerbegebiet weiter entlang der K3575. Auf Höhe des Hinweisschilds des Heimatvereins erläuterte Karl Simon den interessierten Zuhörern einiges über die Ölförderung in Weiher.

Da man in der oberrheinischen Tiefebene Ölvorkommen vermutete, begann der Bohringenieur Anton Raky aus Salzgitter, in den 1920ern unter anderem bei Weiher nach Öl zu bohren. Raky stieß tatsächlich auf ölführende Schichten, musste seine Arbeiten jedoch einstellen, als er mit seinem Unternehmen Pleite ging. In den 1930ern nahm die damalige Regierung die Bohrungen wieder auf und unterstützte die Förderung des „badischen Öls“ mit enormen finanziellen Mitteln. Rund 100 000 Tonnen Öl wurden über die Jahre an die Oberfläche gepumpt, bis die Förderung 1960 als unrentabel eingestellt wurde. Karl Simon hatte einige Fotos dabei, die zeigten, was für eine schmutzige Arbeit die Ölförderung damals war.
Als nächstes machte die Gruppe einen Stopp auf der Straßenbrücke zwischen Weiher und Stettfeld. Freie Wähler-Mitglied Stefan Hock erläuterte die Pläne: Unterhalb dieser Brücke soll ein DB-Haltepunkt entstehen mit zwei Bahnsteigen, jeweils beginnend an der Kreisstraßenbrücke in Richtung Süden. Kritisch stehen die Freien Wähler dem Projekt gegenüber, da ihrer Meinung nach die erwarteten Fahrgastzahlen von weit unter 1000 pro Tag keinen neuen Haltepunkt rechtfertigen. Zudem kritisieren sie, dass es bis auf weiteres keine Aufzüge von den Bahnsteigen zur Brücke hinauf geben wird. Auch eine Unterführung mit Rampen kommt wegen des schlechten Baugrundes und der daraus entstehenden hohen Baukosten nicht in Frage. Daher wird die Haltestelle für Rollstuhlfahrer sowie für Reisende mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck wenig attraktiv ausfallen, so Stefan Hock.
Von Stettfeld ging es weiter in die Ubstadter Pfarrgasse, wo Hermann Brecht und seine Frau die Gäste erwarteten. Bei Kuchen und Kaffee wurde noch eine Weile über die Kommunalpolitik diskutiert. Vielen Dank an dieser Stelle Uli Hartmann für die leckeren Kuchen und Hermann Brecht für seine Gastfreundschaft sowie Joachim Hartmann für die Organisation der Wanderung.