Bürgergespräch am 19.07.2010

Bürgergespräch zum Thema „Ubstadt-Weiher im Verkehrsdilemma“

Das zunehmende Verkehrsaufkommen auf unseren Bundes-, Landes- und Gemeindestraßen mindert zunehmend die Lebensqualität der an verkehrsreichen Straßen lebenden Bürgern. Auch in Ubstadt-Weiher gibt es einige neuralgische Bereiche, z.B. die Zeuterner Straße, Schönbornstraße und weitere.
Die Freie Wählervereinigung Ubstadt-Weiher hat dieses Problem aufgegriffen und im letzten FWV-Bürgergespräch thematisiert. Gemeinderat Manfred Prestel stellte zunächst die Informationslage über die Verkehrssituation in Ubstadt-Weiher folgendermaßen dar:
Die letzte gültige Straßenverkehrszählung fand 2005 statt, aktuelle Zahlen
werden nach der Sommerpause zur Verfügung stehen. Besonders verkehrsreich sind die B3, die Umgehungsstraße (K 3575), die Zeuterner Straße in Stettfeld (L552) und die Unteröwisheimer Straße in Ubstadt (L 554). Alle weisen ein überdurchschnittliches tägliches Verkehrsaufkommen von 13.050 Pkws (B3),12.200 (K 3575), 6.800 (L552) und 14.700 (L 554) auf. 75 % des Verkehrs fließt zwischen 6 und 18 Uhr. Die K 3575 stellt eine wesentliche Entlastung für die Ubstadter B3 dar, gegen die Fortführung in Richtung Norden hat sich jedoch eine Bürgerinitiative formiert. Eine Querspange zur B35, von der Interessengemeinschaft Kraichtal angestrebt, würde wesentlich zur Entlastung der L 554 führen. „Verkehrsituationen wie in Stettfeld und Ubstadt/Unteröwisheim bedürfen dringend einer ganzheitlichen Lösung“, so Prestel.
„Ich finde es in Ubstadt-Weiher immer schlechter werdend, im Ortskern ist kein lebens- und liebenswürdiges Wohnen möglich“, so ein betroffener Anlieger. Eine Entschleunigung des Verkehrsstromes ist dringend geboten, die Geräuschentwick-lung bei Geschwindigkeiten über 50 km/h ist signifikant, ebenso die An- und Abfahrgeräusche der Fahrzeuge. „Ohne Hindernisse in Form von parkenden Autos an der Zeuterner Straße hätten wir als Fußgänger keine Chance über die Straße zu gelangen, Gehwege werden beim Begegnungsverkehr von LKWs überfahren“, so die Schilderung von Anwohnern. Die morgendliche „rush hour“ beginnt bereits um 5 Uhr, Geschwindigkeitsbeschränkungen werden nicht eingehalten.
Tempo 30, Kreisel oder Dauerblitzer an Ortseingängen, nächtliches Fahrverbot, etc. sind gute Beispiele der Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Nachbargemeinden. Etliche Vorschläge zur Verkehrsverlangsamung wurden gemacht, wie z.B. Geschwindigkeitshinweise und Blitzer an allen Ortsaus- und Einfahrten, optische Verengung des Straßenraums durch Baumscheiben an besonders breiten Stellen, Aufpflasterung und Bepflanzung der mit Schrägstrichen markieren Sperrflächen mit Bäumen und Sträuchern. Bereits in den 80er Jahren wurden Pläne zum Rückbau der B3 erstellt, die damals 1,9 Mio. DM gekostet hätten. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen könnte eine Entschleunigung des Verkehrs mit wesentlich weniger Mittel umgesetzt werden. Es wurde an die Fürsorgepflicht der Gemeinde appelliert, auch der Gemeinderat steht in der Verantwortung, etwas zu tun und dieses Problem fraktionsübergreifend zu behandeln, so ein betroffener Bürger. In die Pflicht genommen werden könnte die Gemeinde schon bald aufgrund der Umgebungslärmrichtline aus dem Jahre 2002. Danach sind Lärmaktionspläne aufzustellen, mit denen Lärmprobleme und Lärmauswirkungen geregelt werden.
Abschließend versicherte FWV-Vorsitzender Michael Koch „Die Freien Wähler nehmen das Thema Verkehrsverbesserung als Projekt auf und setzen es regelmäßig auf die Tagesordnung von Bürgergesprächen.“. Koch dankte Gemeinderat Prestel für die Präsentation und Einarbeitung in dieses Thema.

Die Präsentation von Herrn Prestel als PDF finden sie hier.

Den Artikel in der BNN vom 22.07.2010 finden sie hier.