Knapp 20 Mitglieder und Freunde unseres Vereins unternahmen eine Exkursion ins Nördlinger Ries. Unter fachkundiger Führung von Dr. Kurt Metzger unternahmen sie unter dem Motto „man sieht, was man weiß“ eine Reise in die erdgeschichtliche Vergangenheit unserer Heimat. Bei bestem Wetter war die Exkursion sehr lehrreich und gleichzeitig ein großes Vergnügen.
Samstag, 28. September 2008
Die Teilnehmer der Exkursion trafen sich morgens um 7.30 Uhr an der B3 in der Ortseinfahrt Stettfeld. Von dort wurde das erste Ziel angefahren:
1. Halt: Kräuterlehrgarten im Stil eines fränkischen Bauerngartens
Elbersroth ist ein der Gemeinde Herrieden, im Landkreis Ansbach zugehöriges Dorf im westlichen Mittelfranken, dessen erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr 1288 zurückgeht,1446 ist erstmals eine Pfarrei nachgewiesen. Die bekanntesten Söhne des Ortes sindKräuterpfarrer Ludwig Heumann, Gründer der Firma „Heumann Arzneimittel“, sowie GregorMaria Hanke, aktuell Bischof von Eichstätt. Heumann wirkte von 1898 bis 1918 in Elbersrothals Pfarrer, nebenbei beschäftigte er sich mit Pflanzenheilkunde und der Herstellung vonTinkturen. Zu seinen Ehren wurde der Kräuterlehrgarten eingerichtet.
2. Halt: Hesselberg Top, über Wittelshofen, Gerolfingen
Dr. Kurt Metzger erläutert die Entstehungsgeschichte des Nördlinger Ries.
Rechts Gemeinderat Helmut Amann.
Mit 689 Metern überragt der Hesselberg, die höchste Erhebung Mittelfrankens, sein Umlandum mehr als 200 Meter. Dieser Zeugenberg mit einem Gipfel aus Malmkalksteinen belegt dieehemals viel größerer Ausdehnung der Südlichen Frankenalb. Seine Entstehung verdankt erdem Phänomen der „Reliefumkehr“.
3. Halt: Mittagessen im Landgasthof Roter Ochsen in Gerolfingen
4. Halt: Klosterkirche Auhausen
Das der Heiligen Maria, St. Godehard und St. Georg geweihte Kloster wurde am Fluss Wörnitz durch die Herren von Auhausen zu Beginn des 12. Jahrhunderts gegründet. Im Mai 1525 wurde das Kloster Opfer marodierender Bauern während der Bauernkriege. Das Klosterschloss sich der lutherischen Lehre an und wurde 1537 aufgelöst. Die Klosterkirche wurde Pfarrkirche. Die Klostergebäude selbst wurden im 19. Jahrhundert großenteils abgerissen.
1608 schlossen sich die protestantischen Fürsten des Reiches im Kloster Auhausen zum Schutzbündnis der Union zusammen. Im Jahr 2008 jährt sich dieser Zusammenschluss zum 400. Mal und wird mit einer Gedenkwoche begangen.
5. Halt: Steinbruch Aumühle
Gemeinderat und Steinesammler Gemeinderat Christian Mannek im Gespräch mit Kurt Metzger
Das Geotop „Steinbruch Aumühle im Nördlinger Ries“ zeigt die bei einem
Meteoriteneinschlag vor knapp 15 Millionen Jahren – beim sogenannten „Ries–Impakt“ – entstandenen Gesteinsmassen. Diese sind hier in Form von „Bunter Brekzie“ und grauem, tuffähnlichem „Suevit“ übereinander abgelagert.
6. Halt: Steinbruch am Büschelberg bei Hainsfarth
Riesseekalke Hainsfarth
Kurzweilige Präsentationen fesselten die Gruppe.
Im Hintergrund mittig Gemeinderätin Marianne Metzger.
Am Sportplatz von Hainsfarth sind Kalkablagerungen aus dem ehemaligen Riessee zu sehen. Dieser hatte sich nach dem Impakt eines Großmeteoriten vor etwa 14,5 Millionen Jahren in dessen Einschlagskrater gebildet. Am Rande des Sees entstanden massige Ablagerungen von fossilführenden Riesseekalken.
7. Halt: Ehemalige freie Reichsstadt Nördlingen, Abendessen und Übernachtung
Mitten im Herzen von Nördlingen, direkt gegenüber vom „Daniel“ dem Wahrzeichen der Stadt befindet sich unser Hotel.
Sonntag, 28. September 2008
1. Halt: Ofnethöhlen:
Am Riesrand zwischen Holheim und Utzmemmingen liegt der Riegelberg, eine große Scholle aus Kalkgestein. Ihre heutige verkippte Lage ist auf den Einschlag des Riesmeteoriten zurückzuführen. An ihrer Südwestseite findet man mit den Ofnethöhlen Reste eines ehemaligen Karstsystems, das durch die Einwirkung Kohlendioxidhaltiger Wässer während der letzten Jahrmillionen entstanden war.
2. Halt: Klosterkirche Neresheim
Herausragende Sehenswürdigkeit ist die 1095 gegründete Abtei Neresheim. Die Klosterkirche wurde von Balthasar Neumann entworfen und ist einer der größten barocken Hallenbauten Süddeutschlands. In der Kirche finden sich Kuppelfresken des Kirchenmalers Martin Knoller aus Steinach am Brenner in Tirol. Die Hauptorgel der Abteikirche wurde 1792–1797 von Johann Nepomuk Holzhey aus Ottobeuren erbaut.
Mittagessen
Nach dem Mittagessen startete die Gruppe die Rückfahrt, wobei einige noch einen Stopp in Dinkelsbühl einlegten.